Mehr als 100 Helfer im Einsatz

Um 15.30 Uhr am Samstag heulten in Staig die Sirenen und schreckten die Mitglieder der Feuerwehr auf. Der Rauch eines Kellerbrands hatte die Grundschule bis ins Obergeschoss eingenebelt, 19 Personen waren eingeschlossen. Die Größe des Gebäudes und die Anzahl der Betroffenen erforderten, dass außer der Staiger Wehr auch die Feuerwehren aus Hüttisheim, Illerkirchberg und Schnürpflingen ausrückten. Die Erbacher Wehr kam mit ihrer Drehleiter, auch die überörtliche Feuerwehr-Führungsgruppe eilte nach Staig. Ebenso die Rot-Kreuz-Helfer aus Dorndorf, aus Illerkirchberg und des DRK-Zivil- und Bevölkerungsschutzes Ulm.

Rasch waren zwei Einsatzabschnitte gebildet, von denen aus Löschtrupps und Atemschutzträger den Brand bekämpften und vor allem die Rettung der eingeschlossenen Menschen angingen.

„Da siehst du die Hand vor den Augen nicht“, stellte Bürgermeister Martin Jung als interessierter Übungs-Beobachter nach einem kurzen Blick in das Gebäude fest. Trotzdem spürten die Rettungskräfte innerhalb kurzer Zeit die Komparsen der DRK-Notfalldarsteller-Gruppe auf, einschließlich einer im Aufzug eingeschlossenen Schwangeren und deren Kind. Drei Schüler, einer davon ein schwer verletzter Rollstuhlfahrer, wurden mit der Drehleiter aus dem Obergeschoss geholt. Die Schwerverletzten wurden in Krankenhäuser gebracht, andere vor Ort versorgt. Nach anderthalb Stunden war der Brand unter Kontrolle und der Einsatz konnte beendet werden.

Zufriedener Kommandant

„Es war ein voller Erfolg“, zog der Staiger Kommandant Michael Haag zufrieden Bilanz. Jeweils mehr als 50 Einsatzkräfte von Feuerwehren und DRK mit zusammen 21 Fahrzeugen mussten koordiniert werden. Auf die Idee, so viele Helfer des Roten Kreuzes einzubinden, waren Feuerwehr und DRK bei einem Erste-Hilfe-Kurs gekommen. „Das DRK kommt bei Feuerwehrübungen oft zu kurz. Deshalb haben wir den Schadensfall so konstruiert, dass beide Seiten herausgefordert wurden“, erläuterte Haag.

Realitätsnah auch der weitgehend mit Pkw vollgestellte Schulparkplatz. Beeindruckend beispielsweise die Erbacher, die gekonnt die Drehleiter zwischen einer Autoreihe und einem weiteren Rettungsfahrzeug hindurchmanövrierten, um zentimetergenau Aufstellung zu nehmen. „Wenn das alles so im Realeinsatz gelingt, können wir mehr als zufrieden sein“, sagte Haag. Das gilt auch für das erstmalige Zusammenspiel der Wehren Erbach, Hüttisheim und Staig, die seit Anfang des Jahres für eine 18.000 Einwohner umfassende Raumschaft zuständig sind.

Quelle: Südwest Presse vom 21.11.2016
Autor: FRANZ GLOGGER
Mit freundlicher Genehmigung von Herr Franz Glogger.